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Raspberry PC - ist das möglich?
Die Raspberry-Minicomputer sind weithin bekannt und beliebt. Die neueste Generation des kultigen Minicomputers ist der Raspberry Pi 4, der eine überdurchschnittliche Leistung und hervorragende Peripheriegeräte bietet. Während alle bisherigen Versionen des Raspberrys gut für Embedded-Anwendungen geeignet waren, eignet sich die neueste Ausgabe des beliebten Boards auch besonders gut als Desktop-Computer – nicht nur dank des großen Arbeitsspeichers und des noch schnelleren Prozessors, sondern auch dank des doppelten HDMI-Ausgangs für den Betrieb mit zwei Bildschirmen in 4K-Auflösung.
Allerdings können sich die Gewohnheiten der Benutzer als Problem erweisen – während Linux-Systeme aus einer Vielzahl von Gründen am besten für Einplatinen-Minicomputer geeignet sind, kann es für viele Menschen ein unüberwindbares Hindernis sein, auf ein Linux-Betriebssystem mit einer radikal anderen Architektur und Benutzeroberfläche als Windows umzusteigen. Glücklicherweise gibt es zwei Möglichkeiten, dieses Hindernis zu umgehen.
Windows 10 IoT Core
Der einfachste, aber nicht der beste Weg, um Windows auf Raspberry Pi-Minicomputern zu installieren, ist die Verwendung der IoT Core-Version. Dies ist ein System, das speziell für Minicomputer und andere eingebettete Systeme entwickelt wurde. Der unglaubliche Vorteil einer solchen Lösung ist, dass die oben genannte Anwendung unter Berücksichtigung der offensichtlichen Hardwarebeschränkungen entwickelt wurde, mit denen eingebettete Entwickler konfrontiert sind, die mit High-Level-Betriebssystemen arbeiten. Der Haken an der Sache ist jedoch die Kompatibilität – es ist wichtig zu wissen, dass dieses Betriebssystem nur auf dem Raspberry Pi der zweiten und dritten Generation läuft. Windows 10 für die jüngste Generation des „Raspberry“ ist ebenfalls möglich, aber dazu später mehr in diesem Artikel.
Die begrenzte Auswahl an Architekturen (die meisten SBCs basieren auf ARM-Prozessoren statt auf x86 oder x64), der relativ kleine Arbeitsspeicher (im Vergleich zu ausgewachsenen Maschinen) und die viel geringere Leistung von Grafik-Coprozessoren machen jede Einsparung von Arbeitsspeicher, Festplattenplatz oder Rechenleistung für Systeme, die für SBCs entwickelt werden, höchst wünschenswert.
Und ja, Windows 10 IoT Core – obwohl es stark eingeschränkte GUI-Funktionen hat – ermöglicht die Ausführung grundlegender Anwendungen und unterstützt plattformübergreifende UWA-Anwendungen (Universal Windows App). Für weniger fortgeschrittene Versionen von Raspberry Pi-Minicomputern der älteren Generation sollte es jedoch ausreichend sein.
Himbeere" der 4. Generation unter Windows-Steuerung
Wenn Windows 10 IoT Core die Anforderungen des Benutzers in Bezug auf Leistung und Vielseitigkeit nicht erfüllt oder die Hardwareplattform ein Raspberry Pi 4 sein soll (wie wir bereits erwähnt haben, bietet die IoT-Version nur Unterstützung für die zweite und dritte Generation des Raspberry Pi), ist die Installation eines “vollwertigen” Windows eine gute Wahl. Dazu ist es jedoch notwendig, kostenlose Zusatztools zu verwenden, da das offizielle Betriebssystem des Redmonder Riesen definitiv keine ARM-Prozessor-freundliche Software ist.
Im Falle des Raspberry Pi 4 müssen Sie Windows 10 in einer entsprechend “gecrafteten” Version herunterladen, die Sie z.B. auf Discord finden. Anschließend müssen Sie das kostenlose Tool Windows on Raspberry (kurz WoR genannt) herunterladen und ausführen. Das Programm ermöglicht Ihnen die Auswahl der Datei mit dem Systemabbild und des Speichermediums, auf dem es installiert werden soll. Im nächsten Schritt des Installationsprogramms müssen Sie die Quellen der Pakete angeben, die auf den Servern des Projekts verfügbar sind, sowie die Größe des Arbeitsspeichers auf der Minicomputerplatine auswählen (es ist wichtig zu wissen, dass das Projekt eine Speicherbegrenzung von 3 GB hat). Ein notwendiger Schritt bei der Installation ist auch die Einführung des WinPatch-Patches, der die korrekte Handhabung des RAM ermöglicht.
Zusätzliche Hinweise zur Installation von Windows 10 auf dem Raspberry Pi
Trotz der offensichtlichen Vorteile, die die Installation eines vollwertigen Windows auf einem Raspberry Pi Minicomputer mit sich bringt, gibt es auch einige Einschränkungen, die Sie beachten müssen. Die erste und eine der wichtigsten ist das Fehlen von Systemtreibern zur Unterstützung des eingebauten WiFi/Bluetooth-Moduls für drahtlose Verbindungen, das in allen Raspberrys der vierten Generation vorhanden ist. Eine einfache und effektive Möglichkeit, dies zu umgehen, ist die Verwendung eines der zahlreichen USB-Netzwerkadapter.
Ähnlich verhält es sich auch mit der Ethernet-Schnittstelle des Raspberry Pi 4 – zum Glück lässt sich leicht ein preiswerter USB-Adapter finden, um den Minicomputer an ein kabelgebundenes Netzwerk anzuschließen.
Schließlich müssen wir auch die rechtliche Problematik erwähnen – auch wenn das Windows on Raspberry-Projekt kostenlos und frei verfügbar ist, verschwinden die Probleme mit der Rechtmäßigkeit einer solchen inoffiziellen Nutzung eines Windows-Images keineswegs von selbst – die Frage der potenziellen Haftung für die Nutzung solcher Lösungen liegt, wie immer bei Software, beim Endnutzer.
